
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Pflege eröffnet viele Chancen – von der Entlastung im Arbeitsalltag bis hin zur Verbesserung der Versorgungsqualität. Gleichzeitig bringt er jedoch eine große Verantwortung im Umgang mit sensiblen und vertraulichen Daten mit sich.
Pflegekräfte arbeiten täglich mit personenbezogenen Informationen, darunter Gesundheitsdaten, Diagnosen, Behandlungspläne und emotionale Zustände von Patient:innen. Diese Daten zählen zu den sensibelsten Informationen überhaupt und sind durch Datenschutzgesetze wie die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) besonders geschützt.
KI darf daher nicht als Ersatz für menschliches Urteilsvermögen eingesetzt werden, sondern ausschließlich als Hilfsmittel, das Fachkräfte unterstützt. Das bedeutet:
- KI kann z. B. Dokumentationen vereinfachen, Pflegeeinsätze besser planen oder Daten analysieren, aber niemals Entscheidungen treffen, die die Gesundheit oder das Wohlbefinden von Menschen direkt betreffen.
- Die letztliche Verantwortung bleibt immer beim Menschen – also bei der Pflegekraft oder dem medizinischen Fachpersonal.

Ein zentraler Punkt ist der Datenschutz:
- Es dürfen keine personenbezogenen oder vertraulichen Daten (z. B. Name, Geburtsdatum, Diagnose, Fotos, Gesprächsinhalte) in frei zugängliche KI-Systeme oder Chatbots eingegeben werden.
- Vor der Nutzung eines KI-Tools muss geprüft werden, ob es datenschutzkonform, sicher und von einer vertrauenswürdigen Quelle stammt.
- Ist dies unklar, sollte immer Rücksprache mit der Datenschutzbeauftragten oder der IT-Abteilung gehalten werden.
Neben der technischen Sicherheit spielt auch die ethische Verantwortung eine Rolle:
KI kann nur so gut und fair arbeiten, wie die Daten, mit denen sie trainiert wurde. Werden unvollständige oder verzerrte Datensätze genutzt, können Fehler oder Vorurteile (Bias) entstehen. Deshalb ist es wichtig, Ergebnisse von KI-Systemen kritisch zu hinterfragen und mit Fachwissen, Erfahrung und Empathie abzugleichen.
Schließlich geht es beim Einsatz von KI in der Pflege immer um eines:
die Unterstützung des Menschen durch Technologie – nicht umgekehrt. KI kann wertvolle Zeit schaffen, indem sie Routineaufgaben übernimmt, doch Empathie, Einfühlungsvermögen und menschliche Nähe kann sie nicht ersetzen.
